Combined Charging System (CCS) in der E-Mobilität

In der Welt der Elektromobilität ist das Combined Charging System (CCS) ein entscheidender Standard, der das Laden von E-Autos revolutioniert. Dieses System ermöglicht es, sowohl Wechselstrom (AC) als auch Gleichstrom (DC) über einen einzigen Stecker zu nutzen, was die Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit beim Laden erheblich erhöht. In diesem Artikel beleuchten wir welche Vorteile CCS für Autofahrende noch hat und warum es so wichtig für die Zukunft der E-Mobilität ist.

Fahrzeug lädt an einer Wallbox mit einem Combined Charging System

Was ist das Combined Charging System?

Das Combined Charging System ist ein europäischer Standard, der entwickelt wurde, um das Laden von Elektrofahrzeugen so einfach, schnell und einheitlich wie möglich zu gestalten. Es kombiniert den weit verbreiteten Typ-2-Stecker für das Wechselstromladen (AC) mit zwei zusätzlichen Kontakten für das Gleichstrom-Schnellladen (DC). Dank dieser Kombination sind Ladeleistungen von bis zu 350 kW möglich – genug, um die Batterie eines Elektroautos in etwa 30 Minuten auf bis zu 80 % zu laden. 

Weltweit existieren zwei Varianten dieses Systems: CCS1, das vorwiegend in Nordamerika verwendet wird und auf dem Typ-1-Stecker basiert, sowie CCS2, dass in Europa und vielen anderen Regionen Standard ist und auf dem Typ-2-Stecker aufbaut. Beide Varianten verfolgen dasselbe Prinzip, unterscheiden sich jedoch im Steckertyp, wodurch eine direkte Kompatibilität zwischen den beiden nicht gegeben ist.

Die Hauptkomponenten des CCS im Überblick:

  • Typ-2-Stecker: Dieser Anschluss ist Standard für das AC-Laden in Europa und bildet die Basis des CCS.
  • DC-Kontakte: Zwei zusätzliche Pins unterhalb des Typ-2-Steckers ermöglichen das Hochleistungs-Gleichstromladen.
  • Vielseitige Nutzung: Der CCS-Stecker ist so konzipiert, dass er sowohl langsames als auch schnelles Laden über einen einzigen Anschluss ermöglicht – praktisch, effizient und zukunftssicher.

Vorteile des CCS für E-Autofahrende

Das CCS bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die es zu einem bevorzugten Standard für Elektrofahrzeuge machen.

Kompatibilität und Flexibilität

Einer der größten Pluspunkte des CCS ist die hohe Kompatibilität mit verschiedenen Fahrzeugmodellen und Ladestationen. Dank der breiten Unterstützung durch zahlreiche Fahrzeughersteller und Anbieter von Ladeinfrastruktur können Elektroautos mit CCS an einer Vielzahl von Ladestationen aufgeladen werden – ganz ohne Sorgen um die Passgenauigkeit oder Kompatibilität des Steckertyps.

Sicheres Laden

CCS ist nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch sicher. Über die zusätzlichen Gleichstromkontakte tauschen beide Systeme wichtige Informationen aus, etwa zur maximalen Ladeleistung oder zum aktuellen Zustand der Batterie. So wird der Ladevorgang stets optimal gesteuert – Überladung, Überhitzung oder andere Risiken werden effektiv vermieden. Für Fahrende bedeutet das mehr Sicherheit und eine längere Lebensdauer ihrer E-Auto-Batterie.

Zukunftssicherheit

Ein wesentlicher Vorteil des Combined Charging Systems ist seine hohe Zukunftssicherheit. Es wurde von Beginn an so entwickelt, dass es nicht nur aktuelle, sondern auch kommende Anforderungen der Elektromobilität erfüllt. 

Schon heute ermöglicht CCS Ladeleistungen von bis zu 350 kW und ist damit für ultraschnelles Laden gerüstet. Darüber hinaus unterstützt es moderne Kommunikationsprotokolle wie ISO 15118, die Funktionen wie „Plug & Charge“ und perspektivisch auch bidirektionales Laden (Vehicle-to-Grid) ermöglichen.

Ein Mann lädt sein Elektroauto an einer Ladestation in einem Parkhaus

Warum ist CCS so wichtig für die Elektromobilität?

Das Combined Charging System ist von entscheidender Bedeutung für die Weiterentwicklung und Verbreitung der Elektromobilität. Es bildet die Grundlage für eine einheitliche, leistungsstarke und zukunftssichere Ladeinfrastruktur, die den Umstieg auf Elektrofahrzeuge erleichtert und beschleunigt. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Reduzierung der sogenannten „Reichweitenangst“ – also der Sorge, unterwegs keine passende Lademöglichkeit zu finden. 

CCS schafft hier durch seine standardisierte Technik und die zunehmende Verfügbarkeit von kompatiblen Schnellladestationen Vertrauen bei den Nutzenden. Indem das System sowohl langsames als auch schnelles Laden über denselben Anschluss ermöglicht, macht es das Laden flexibler und komfortabler – egal ob zuhause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. 

Doch CCS geht noch einen Schritt weiter: Es unterstützt nicht nur die Versorgung von Fahrzeugen mit Energie, sondern trägt auch aktiv zur Energiewende bei. In Verbindung mit intelligenten Ladesystemen eröffnet es neue Möglichkeiten für die Integration von Elektroautos in das Stromnetz. 

Fahrzeuge können als mobile Energiespeicher genutzt werden, die überschüssigen Strom – etwa aus Photovoltaikanlagen – aufnehmen und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen. Auf diese Weise leistet das Combined Charging System einen wertvollen Beitrag zur Netzstabilität und zur besseren Nutzung erneuerbarer Energien.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen CCS1 und CCS2?

CCS1 und CCS2 sind zwei Varianten desselben Combined Charging Systems, die sich hauptsächlich im Steckertyp unterscheiden. CCS1 basiert auf dem Typ-1-Stecker und wird vor allem in Nordamerika verwendet. CCS2 hingegen basiert auf dem Typ-2-Stecker und ist der Standard in Europa sowie in vielen weiteren Regionen weltweit. 

Beide Varianten ermöglichen sowohl das AC- als auch das DC-Laden, sind jedoch physisch nicht miteinander kompatibel. Das bedeutet: Ein Fahrzeug mit CCS1-Anschluss kann nicht direkt an einer CCS2-Ladestation geladen werden – und umgekehrt. 

Wie funktioniert das Combined Charging System?

Das CCS kombiniert einen Typ-2-Stecker für das Wechselstromladen (AC) mit zwei zusätzlichen Kontakten für das Gleichstromladen (DC), wodurch sowohl langsames als auch ultraschnelles Laden über denselben Anschluss möglich ist. Beim Einstecken kommunizieren Fahrzeug und Ladestation automatisch miteinander, um Ladeleistung und Sicherheit abzustimmen. 

Beim AC-Laden erfolgt die Umwandlung im Fahrzeug, beim DC-Laden übernimmt das die Ladesäule, was höhere Ladegeschwindigkeiten ermöglicht. Dank dieser intelligenten Technik ist CCS flexibel, sicher und besonders benutzerfreundlich.

Welche Ladeleistung ist mit dem CCS möglich?

Das CCS ist für hohe Ladeleistungen ausgelegt und unterstützt aktuell Ladeleistungen von bis zu 350 kW. Damit lassen sich je nach Fahrzeugmodell in etwa 20 bis 30 Minuten bis zu 80 % der Batteriekapazität erreichen.

Ist CCS mit allen Elektrofahrzeugen kompatibel?

Nicht jedes Elektrofahrzeug ist standardmäßig mit einem CCS-Anschluss ausgestattet. In Europa setzen jedoch die meisten Automobilhersteller auf CCS2 als Standard, sodass viele neuere Modelle bereits kompatibel sind. Einige Fahrzeuge – insbesondere asiatische Modelle – verwenden noch andere Systeme wie CHAdeMO oder den Typ-2-Stecker ohne DC-Funktion. Beim Fahrzeugkauf sollte daher darauf geachtet werden, welchen Ladestandard das Fahrzeug unterstützt.

Kann ich mit CCS auch zu Hause laden?

Ja, das ist möglich – allerdings erfolgt das Laden zu Hause in der Regel über Wechselstrom (AC) und nicht über die volle Leistung des CCS-Schnellladens. Der CCS-Anschluss enthält den Typ-2-Stecker für AC-Laden, der auch für Wallboxen im privaten Bereich verwendet wird. Wer also zu Hause eine Wallbox installiert, kann problemlos sein CCS-fähiges Fahrzeug darüber laden. Für das ultraschnelle DC-Laden wird jedoch eine spezielle Schnellladestation benötigt, wie sie vor allem an Autobahnen oder in Städten zu finden ist.