Ladeverluste treten nicht überall in gleichem Maß auf, je nachdem, wo und wie Sie Ihr E-Auto laden, können die Unterschiede erheblich sein. Besonders relevant ist dabei die Wahl der Stromquelle: Während moderne Wallboxen auf maximale Effizienz ausgelegt sind, zeigen sich gerade bei herkömmlichen Haushaltssteckdosen deutliche Schwächen.
Ladeverluste an der Haushaltssteckdose
Das Laden eines Elektroautos an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose wirkt auf den ersten Blick bequem, schließlich ist die Steckdose überall vorhanden und der Ladevorgang lässt sich einfach über Nacht starten. Doch genau diese Einfachheit hat ihren Preis: Die Ladeleistung ist mit etwa 2,3 kW sehr gering, was zu langen Ladezeiten und erheblichen Energieverlusten führt. Studien zeigen, dass dabei bis zu 30 Prozent der eingespeisten Energie verloren gehen können. Ein beträchtlicher Anteil, der nicht in der Batterie ankommt.
Diese hohen Verluste entstehen aus mehreren Gründen: Zum einen durch Umwandlungsverluste beim Wechsel von Wechselstrom zu Gleichstrom, zum anderen durch den zusätzlichen Energiebedarf interner Fahrzeugkomponenten wie Steuergeräte oder Kühlsysteme. Auch die Länge und Qualität der Stromzuleitung beeinflusst den Verlust, je länger und dünner das Kabel, desto höher der Widerstand und damit der Energieverlust.
Ladeverluste an der Wallbox
Eine Wallbox stellt eine besonders effiziente und leistungsstarke Möglichkeit dar, ein E-Auto zu Hause zu laden. Sie bietet Ladeleistungen von bis zu 11 kW oder sogar 22 kW, wodurch sich die Ladezeit erheblich verkürzt und der Ladevorgang insgesamt effizienter abläuft.
Ein wesentlicher Vorteil von Wallboxen liegt in den vergleichsweise geringen Ladeverlusten: Diese betragen in der Regel nur etwa 5 bis 10 Prozent. Grund dafür ist unter anderem die Nutzung des dreiphasigen Stromnetzes, das eine gleichmäßige und effiziente Energieübertragung ermöglicht.
Zudem erfolgt die Umwandlung von Wechselstrom (AC) in Gleichstrom (DC), wie er für die Batterie des Elektroautos benötigt wird, bei einer Wallbox in der Regel schneller und verlustärmer. Durch diese technische Optimierung wird die Effizienz beim Laden nochmals gesteigert und der Energieverbrauch insgesamt gesenkt.
Ladeverluste beim DC-Schnellladen
Das DC-Schnellladen stellt eine besonders effiziente Möglichkeit dar, Elektrofahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit zu laden. Dabei wird Gleichstrom direkt in die Fahrzeugbatterie eingespeist, wodurch die sonst übliche Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom entfällt – ein Prozess, der sonst zusätzliche Energieverluste verursacht. Dadurch können die Ladeverluste beim DC-Laden auf etwa 5 bis 10 Prozent minimiert werden, wobei sie je nach Umgebungsbedingungen und Batterietemperatur variieren können.
Ein großer Vorteil des DC-Schnellladens liegt in seiner Geschwindigkeit: Mit Ladeleistungen zwischen 50 kW und 350 kW lassen sich Fahrzeuge in sehr kurzer Zeit wieder aufladen. Ideal für lange Fahrten oder wenn es schnell gehen muss. Allerdings bringt diese Technik auch einige Herausforderungen mit sich.
Besonders das Temperaturmanagement spielt eine wichtige Rolle, da die Batterie bei sehr hohen oder sehr niedrigen Temperaturen aktiv geheizt oder gekühlt werden muss. Dies kann wiederum zusätzliche Energieverluste mit sich bringen. Zudem ist das Laden an öffentlichen DC-Ladestationen in der Regel teurer als das Laden zu Hause, da die Betreiber die hohen Investitions- und Betriebskosten der Schnellladeinfrastruktur decken müssen.