Elektromobilität in der Mietwohnung mit Ladestation – So installieren Sie Ihre eigene Wallbox

Wer seine Mietwohnung mit einer Ladestation ausstatten möchte, muss vorher einiges beachten. Alle Infos zur Installation hier.

Die Elektromobilität gewinnt stetig an Bedeutung und immer mehr Menschen entscheiden sich für die umweltfreundlichen Elektrofahrzeuge. Doch was, wenn Sie zur Miete wohnen und eine Ladestation für Ihr Elektroauto installieren möchten? Kein Problem! Wir zeigen Ihnen, wie Sie ganz einfach Ihre eigene Wallbox in Ihre Mietwohnung integrieren.

Mann sieht auf sein Handy vor einer Wallbox

Wie bereitet man sich auf die Installation einer Ladestation vor?

Bei einer Eigentumswohnung sind Ladesäulen einfach und schnell zu installieren, bei einer Mietwohnung, vor allem in größeren Gebäuden, wird die Sache allerdings schwieriger. Der Eigentümer muss seine Zustimmung zum Einbau geben, die Abrechnung des Stroms könnte ein Problem darstellen und der am besten geeignete Platz muss noch gefunden werden. Einige Stolpersteine müssen auf dem Weg zu einer eigenen Lademöglichkeit beachtet werden. Im folgenden Leitfaden erfahren Sie, wie Sie einfach und sichere Ihre eigene Ladestation installieren.

Informieren Sie den Vermieter über die Ladestation

Im ersten Schritt muss der Vermieter über Ihr Vorhaben zur Installation einer Wallbox für die Mietwohnung informiert werden. Wenn das Gespräch zunächst mündlich stattfindet, ist danach eine schriftliche Anfrage per Mail oder Brief unabdingbar, um die vereinbarten Bedingungen festzuhalten. Viele Vermieter unterstützen die Initiative und sind offen für eine Nutzung der umweltfreundlichen E-Autos. Schließlich werten die Installation und die Möglichkeit der Benutzung auch seine Immobilie auf.

Als Mieter haben Sie ein Recht auf Zustimmung zur baulichen Veränderung der Mietsache, wie hier in diesem Fall zum Einbau einer Ladestation. Der Eigentümer darf den eingereichten Antrag also in der Regel nicht ablehnen, sondern kann nur über die Ausmaße der Gestaltung entscheiden. Wenn sich der Zuständige gar nicht um das Anliegen kümmert, müsste die jeweilige Erlaubnis eventuell eingeklagt werden. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die dem Bau im Weg stehen könnten - ein Beispiel hierfür ist ein Denkmalschutz für das Gebäude.

Finden Sie Mitstreiter für die Ladestation

Haben Sie ein gutes Nachbarschaftsverhältnis? Dann fragen Sie doch einmal nach möglichen Mitstreitern, die Ihnen bei der Angelegenheit unter die Arme greifen und somit auch die Kosten für den Einzelnen senken. Gibt es mehrere Interessenten, sollten Sie sich außerdem Gedanken über die Möglichkeit zur Erweiterung der Ladestruktur machen, damit ein ausgeglichenes Netzwerk an Ladestationen für die Mietwohnungen entsteht.

Wählen Sie eine geeignete Ladelösung für die Mietwohnung aus

Wir empfehlen Ihnen, sich vorab ausgiebig über mögliche Ladestationen zu informieren. Es gibt bereits einige Programme, die den Kauf von Elektroautos, wie auch den Kauf einer privaten Wallbox und die Installation dieser fördern. Sich vorher ausgiebig darüber zu informieren, kann nicht nur Kosten sparen, sondern auch den Weg zu einer umweltfreundlichen Alternative um einiges erleichtern. Es gibt sowohl bundesweite als auch in der Gemeinde verfügbare Förderungsprogramme, die Sie nutzen können.

Des Weiteren sprechen Sie am besten auch mit einer Elektrofachkraft über den Standort. Die Wallbox für Mietwohnungen muss, laut §19 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV), beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dabei ist es egal, ob die Wallbox unter oder auch über 11 kW beträgt. Ab 12 kW gibt es noch eine Zustimmungspflicht, die besagt, dass der Netzwerkbetreiber die Ladestation erst noch genehmigen muss, bevor die Installation beginnen kann.

Entweder Sie gehen dafür auf seine Webseite oder Sie lassen dies über eine Elektrofachkraft regeln. Diese klärt dann nämlich mit dem Netzbetreiber ab, ob der Gebäudeanschluss sowohl die Stromversorgung der Haushalte als auch die geplante Ladeeinrichtung abdeckt.

Reicht die Anschlussleistung nicht aus, muss sie entweder erhöht oder ein neues und intelligentes Lastmanagement geplant und vorgesehen werden. In den meisten Wohnanlagen wird letzteres wahrscheinlich nötig sein, denn dieses verteilt die übrig gebliebenen verfügbaren Reserven aus dem Hausstrom auf die zu ladenden Fahrzeuge.

gårdsbygg

Für die Mietwohnung eine passende Ladestation zu finden, ist dann allerdings leichter, als man denkt. Die bequemste Lösung, ein Elektrofahrzeug privat zu laden, ist die sogenannte Wallbox: Eine an der Wand montierte Ladestation, die innerhalb weniger Stunden das Auto auflädt, ist einfach zu installieren und zumeist auch wetterfest. Bei uns finden Sie beispielsweise die Ladelösungen Zaptec Go oder Zaptec Pro, mit denen smartes und effizientes Laden zum Kinderspiel wird.

Ladestation Kosten

Es kann vereinbart werden, dass der Bau der Ladestation für die Mietwohnung auf Kosten des Vermieters erfolgt, dann kann allerdings eine Mieterhöhung aufgrund des Aufwands erfolgen. Außerdem hat der Vermieter die Möglichkeit, für das Ladegerät eine zusätzliche Kaution zu verlangen.

Die Kosten für die Installation der Mietwohnungsladestation trägt aber im Normalfall der Antragssteller selbst, was aber im Gegenzug bedeutet, dass diese bei Auszug mitgenommen werden darf. Allerdings sollte unbedingt geklärt werden, ob eine Mitbenutzung anderer Mieter entsteht und wie man die Kosten dann am besten aufteilt. Hierfür gibt es verschiedene Abrechnungssysteme:

  1. Wohnungszähler: Die Mietwohnung ist mit der Ladestation durch den Wohnungszähler verbunden und es kann über den Hausstromtarif abgerechnet werden.
  2. Separater Stromzähler: Die Ladeeinrichtung wird separat über den geeichten Stromzähler des Energieversorgers berechnet. Hier kommen dann spezielle Autostromtarife infrage.
  3. Allgemeinstrom: Gibt es hier einen separaten Zähler, kann es wieder über den Energieversorger abgerechnet werden. Falls dies nicht der Fall ist, haben die Wallboxen einen eigenen Stromzähler, der die geladene Menge eindeutig auf alle Nutzer zuordnen kann. Dann kann die Abrechnung wieder ganz einfach über die Hausverwaltung erfolgen, wie bei einer Nebenkostenabrechnung.
  4. Gemeinschaftliche Nutzung: Wird die Wallbox für Mietwohnungen gemeinschaftlich und von mehreren Parteien genutzt, dann sollte die Messung nachvollziehbar und rückverfolgbar sein. Die passende Zuordnung geschieht am besten über eine eindeutige Authentifizierung durch RFID-Karten, die den Nutzern zuzuteilen sind. Durch diese Technologie ist es unmöglich, das Fahrzeug, ohne eine vorherige Autorisierung über die Karte zu laden. Dank eines integrierten Stromzählers werden außerdem die Verbräuche genau gemessen, wodurch die Möglichkeit entsteht, das Aufladen eines Dienstwagens und Privatfahrzeuges zu trennen und somit seinem Arbeitgeber die Kosten für den tatsächlichen Verbrauch ganz einfach in Rechnung zu stellen.

Elektroautos laden, wenn die Mietwohnung keinen Stellplatz hat

Natürlich kann es passieren, dass man eine Mietwohnung und ein Auto hat, aber keinen eigenen Pkw-Stellplatz. In diesem Fall muss die Mietwohnung ohne Ladestation auskommen. Viele Bewohner spielen dann mit dem Gedanken, das Fahrzeug an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose anzuschließen. Davon ist jedoch aufgrund der Ladeleistung, die bei einer Steckdose bei 2,3 kWh liegt, abzuraten, denn eine Ladung würde somit zwischen 8 und 14 Stunden dauern. Abgesehen davon könnte die hohe Belastung im schlimmsten Fall einen Kabelbrand verursachen.

Öffentliche Ladestationen

Dank der Verbreitung von Elektroautos gibt es aber genügend Alternativen zum Laden. Die öffentliche Ladeinfrastruktur bietet schon in vielen Städten E-Ladestationen an Tankstellen oder Parkplätze mit Ladesäulen. An den speziellen Tankstellen gibt es bereits Ladestationen mit einer Leistung bis zu 300 kWh, was eine Vollladung innerhalb weniger Minuten bedeutet. Dafür muss Ihr Fahrzeug aber diese Leistungsmenge abrufen können. Wenn also keine Möglichkeit für eine eigene Ladestation besteht, informieren Sie sich vor dem Kauf einfach, ob es in der Umgebung eine Ladesäule gibt, die für Sie erreichbar und nutzbar ist.

Fazit – Mieter haben gute Chancen auf eine Ladestation

Die Installation einer eigenen Ladestation in Ihrer Mietwohnung erfordert einige Vorbereitungen, Recherchen zu Förderungen und passendem Produkt sowie die Zustimmung Ihres Vermieters. Mit den richtigen Schritten und Überlegungen können Sie jedoch mühelos von den Vorteilen der Elektromobilität profitieren. Denken Sie daran, die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten und sich fachkundigen Rat einzuholen, um eine sichere und effiziente Installation zu gewährleisten. So können Sie umweltfreundlich und kostengünstig Elektromobilität in Ihrer Mietwohnung genießen.